Weitere Solaranlage für den Holderhof

20.09.2024 | Blog

Der Holderhof setzt konsequent auf erneuerbare Energien. Fossile Brennstoffe sollen bis in fünf Jahren vollständig ersetzt werden. Der nächsten Schritt auf diesem Weg ist die Inbetriebnahme der Solaranlage in Henau.
Neue Solaranlage auf dem Holderhof-Gebäude in Henau.

Das Ziel ist ehrgeizig: Bis in fünf Jahren will der Holderhof in seinen Produktionsanlagen nur noch Energie aus erneuerbaren Quellen verwenden. Ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg ist die Installation der neuen Solaranlage auf dem Hauptgebäude des Produktionsstandorts in Henau. Die Firma Egli + Hug Elektro AG aus Zuckenriet plante und installierte die Anlage. In einem Monat montierte die Firma in diesem Sommer die über 1000 Panel für die Solarstromproduktion, die nun einen grossen Teil des Dachs abdecken. Sie sind von Osten nach Westen ausgerichtet – optimiert für einen möglichst hohen Eigenverbrauch. Der Strom wird so gleichmässiger über den Tag produziert als bei einer Südausrichtung, mit Produktionsspitzen um die Mittagszeit. Die installierte Leistung von 480 kWp ermöglicht jährlich die Produktion von rund 500’000 Kilowattstunden Strom. Das würde reichen, um hundert Einfamilienhäuser ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Aber so weit kommt es in Henau gar nicht erst: praktisch der gesamte produzierte Solarstrom wird gleich vor Ort in den Produktionsanlagen verbraucht.

Energieverbrauch optimieren

Ein Teil des Solarstroms wird künftig auch in die Batterien von E-Lastwagen fliessen, die der Holderhof nächstens in Betrieb nehmen wird. Die Fahrzeuge übernehmen künftig den CO2-neutralen Transport der Säfte zwischen den Werken in Henau und Sulgen, wo die grossen Lagertanks stehen. Die Ladestationen sind künftig Teil des intelligenten Energiesystems im Gebäude. Das Laden der LKW-Batterien mit Solarstrom wird so gesteuert, dass die Stromflüsse optimal verlaufen. Zur Maximierung des eigenen Stromverbrauchs oder zum Brechen von teuren Strombezugsspitzen aus dem lokalen Netz beispielsweise. Die Solaranlage ist aber nur ein Puzzle-Teil der zukünftigen Energiestrategie des Holderhofs. Denn die Prozesse in einem Lebensmittelbetrieb wie dem Holderhof mit vielen unterschiedlichen Wärme- und Kälteverbrauchern sind vielfältig und komplex. Die Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) führt deshalb zurzeit eine sogenannte Pinch-Analyse durch. Diese durchleuchtet das ganze Unternehmen systematisch und deckt die CO2– und Energiesparpotenziale auf. Aufgrund der Ergebnisse schlagen die Ingenieure technische Lösungen zu Optimierung der Energieflüsse vor. Beispielsweise kann Abwärme, die bei einem Prozess entsteht, zur Beheizung anderer Teile der Anlage verwendet werden.

Energieeffiziente Saftanlage in Sulgen

Das Fruchtverarbeitungszentrum in Sulgen ist in Sachen Energie bereits sehr effizient unterwegs. Die für die Verarbeitung der Säfte und deren Lagerung verwendete Energie ist zu 100 Prozent erneuerbar. Strom, der nicht von der eigenen Solaranlage kommt, wird als zertifizierter Wasserkraft-Strom bezogen. Der eigene Solarstrom vom Dach in Sulgen deckt aber bereits den gesamten für die Produktion des Direktapfelsafts über das Jahr verwendeten Energiebedarf ab. Der Holderhof setzt zudem konsequent auf Energieeffizienz: Im Winter werden die Hallen, in denen die Lagertanks mit dem Direktsaft stehen, im Free-Cooling-Prinzip mit Hilfe von kalter Aussenluft gekühlt. Gleichzeitig heizt die Abwärme aus der Saftproduktion im Winter das ganze Gebäude.

Solaranlage auf dem Gebäude des Holderhofs in Henau.

Die installierte Leistung von 480 kWp ermöglicht die Produktion von jährlich rund 500’000 Kilowattstunden Strom.

Solaranlage auf dem Hauptgebäude des Holderhofs in Henau.

Der umweltfreundliche Strom aus der Photovoltaik-Anlage in Henau wird direkt vor Ort in der Produktion verwendet.

Solaranlage auf dem Gebäude des Fruchtverarbeitungszentrums des Holderhofs in Sulgen.

Der Solarstrom vom Dach des Fruchtverarbeitungszentrum in Sulgen deckt den über das Jahr benötigte Strombedarf der Direktsaftproduktion ab.

Lagertanks für Säfte im Fruchtverarbeitungszentrum in Sulgen.

Die Tanks werden im Winter mit der kalten Aussenluft gekühlt.

Produktionsanlagen im Fruchtverarbeitungszentrum in Sulgen produzieren Abwärme, die genutzt wird.

Die Abwärme aus der Saftproduktion heizt im Winter das Gebäude in Sulgen.