Bekannt ist die Schweiz im Ausland vor allem für ihren Käse und die Schokolade. Doch die Schweizer Aussenhandelsstatistik zeigt für viele überraschend, dass Getränke wertmässig im Export einen viel bedeutenderen Posten darstellen. In erster Linie ist das zwar dem Schweizer Produktionsstandort eines global operierenden Energydrink-Herstellers zu verdanken. Doch nicht nur: Die Holderhof Produkte AG hat sich in den letzten Jahren vor allem im nahen Ausland ebenfalls ein solides Standbein im Export aufgebaut. Im Deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sind unter anderem Eistee, Apfelschorle, Sirup oder Ingwer-Shots gelistet, welche vom Holderhof im Auftrag als Eigenmarken hergestellt werden. «Die Vorstellung, dass unsere auf den eigenen Anbauflächen geernteten Kräuter in Bio-Alpenkräuter-Eistee in Deutschland enthalten sind, finde ich schon noch faszinierend», sagt Daniel Frehner, Leiter Einkauf und Verkauf bei Holderhof Produkte AG. Damit beweist das Unternehmen, dass selbst am vermeintlich teuren Produktionsstandort Schweiz mit Rohstoffen aus der einheimischen Landwirtschaft ein Exportgeschäft möglich ist. Bleibt zu sagen, dass das Unternehmen auch klassischen Veredlungsverkehr betreibt, mit der Verarbeitung von ausländischen Rohstoffen in den eigenen Produktionsstätten zu Getränken, die dann wieder zurück exportiert werden. Möglich machen dies unter anderem moderne Produktionsanlagen und ein effizientes Logistiknetzwerk.
Bäckerei-Ketten profitieren von Eigenmarken
Die Holderhof Produkte AG kann aber nicht nur preislich mit der ausländischen Konkurrenz mithalten. Weil die Firma bereits ab 5000 Flaschen Private-Label-Getränke anbietet, deckt sie hier eine Nische ab, die beispielsweise in Deutschland für viele grössere Getränkehersteller und -abfüller unattraktiv ist. «Deshalb sind wir interessant für kleinere Händler oder auch Take-Away-Anbieter oder Burger-Ketten», erklärt Daniel Frehner. So ebnete sich unter anderem der Weg zur deutschen Bäckerei-Branche. Dort hat sich längstens herumgesprochen, dass der Holderhof auch mittelgrosse Bäckereien mit innovativen Getränken unter deren eigener Marke beliefert. Deshalb zählen mittlerweile mehrere deutsche Bäckerei-Ketten zur Kundschaft; Tendenz steigend. Entscheidend sei dabei vor allem das Holderhof-Eigenmarken-Konzept. Den interessierten Firmen steht als Ansprechperson der für Deutschland zuständige Aussendienst-Mitarbeiter Simeon-Joel Brunner zur Verfügung.
Ingwer-Shots als Hingucker
Doch es geht im Exportgeschäft um mehr als nur Softgetränke «Made in Switzerland». Auch mit seinen Sirupen ist der Holderhof auf ausländischen Märkten erfolgreich unterwegs und kann dort im Wettbewerb bestehen. «Mit dem eigenen Holunderextrakt nach spezieller Rezeptur haben wir hier einen Trumpf im Sack», sagt Daniel Frehner. Ausserdem kommen immer mehr Kunden im Verlauf der wachsenden Geschäftsbeziehung auf den Geschmack und nehmen weitere Holderhof-Produkte ins Sortiment auf, beispielsweise Ingwer-Shots, die sie auf der Theke für den spontanen Einkauf anbieten. Daniel Frehner ist überzeugt: «Das Potenzial ist insbesondere im Biobereich noch längstens nicht ausgeschöpft!»