Jetzt gleich nach der Ernte schmecken die knackigen Äpfel besonders gut. Kein Wunder, sind sie sind immer noch die beliebteste einheimische Frucht von Herrn und Frau Schweizer. Allerdings weichen diese immer häufiger auf exotische Früchte aus. Schade eigentlich, denn gerade die Ostschweiz gilt als Zentrum des Apfelanbaus. Die Hochstammbäume sorgen hier einerseits für das idyllische Landschaftsbild und in den ertragsorientierten Niederstammanlagen wachsen andererseits die Tafeläpfel für einen grossen Teil des Schweizer Marktes. Der Apfel ist bekanntlich ein Tausendsassa, der sich äusserst vielfältig in der Küche einsetzen lässt: Das beginnt bei der traditionellen Apfelwähe, geht über getrocknete Apfelringli oder Grossmutters Apfelmus und endet beim frisch gepressten Apfelsaft. Bei den letzten beiden ist der Holderhof an vorderster Front tätig, und das seit letztem Jahr sogar im grossen Stil. Damit unterstützt und fördert das Getränke- und Lebensmittelunternehmen die regionale Produktion von Nahrungsmitteln. Der Holderhof ist überzeugt, dass das Potenzial des Schweizer Apfels noch längstens nicht ausgeschöpft ist.
Apfelpüree in Smoothies
Die Produktion von Saft ohne den energieintensiven Umweg über das Konzentrat ist zwar die Hauptdisziplin im Fruchtverarbeitungszentrum in Sulgen. Gesammelt nach Produktionsrichtungen von «Suisse Garantie» über «IP Suisse» zu «Bio Suisse» oder «Demeter» werden die Äpfel einerseits als Direktsaft abgefüllt. Dazu kommen die vielfältigen Schorle-Getränke in einem Fruchtsaft-Wasser-Verhältnis von 60 zu 40 Prozent und üblicherweise mit Kohlensäure versetzt. Ausserdem kann der Apfelsaft quasi unbegrenzt zur geschmacklichen Verfeinerung in Limonaden verwendet werden. Neben den «klassischen» Apfelsaftprodukten, lässt sich der Schweizer Apfel aber noch in ganz anderen Bereichen einsetzen. Zu Püree verarbeitet beispielsweise in den trendigen Smoothies, in denen oft viele exotische Früchte enthalten sind. «Damit können wir den Anteil der importierten Rohstoffe mit unseren regionalen Äpfeln reduzieren», erklärt Holderhof-Gründer Christof Schenk. Das sei einerseits ökologisch sinnvoll, andererseits werde so der Schweizer Produktionsstandort gestärkt. Und genau das sei ja eigentlich die Grundidee des Holderhofs. Dabei denkt Christof bereits in die Zukunft und an weitere Produkte: Weshalb nicht beispielsweise gefrorene Apfelstücke für die Backindustrie produzieren?
Holderhof verwertet Hagel- und Sturmäpfel
Die Ernte im aktuellen Apfeljahr fällt in der Schweiz bereits tiefer als üblich aus. Umso schlimmer, dass in einzelnen Regionen der Schweiz Hagelzüge und Stürme über Apfelplantagen gezogen sind. Als Tafeläpfel für den Frischkonsum lassen sich diese nicht mehr verwenden. Für die Verarbeitung aber schon: Der Holderhof hat in diesem Herbst in Sulgen bereits viele Tonnen von Hagel- und Sturmäpfeln zu Püree oder Saft weiterverarbeitet. Damit leistete das Unternehmen so ganz nebenbei einen namhaften Beitrag zur Reduktion von Lebensmittelabfällen. Und überhaupt: Am Schluss des Verarbeitungsprozesses durch die modernen Gerätelinien bleibt kaum mehr etwas vom Apfel übrig. Und selbst dieser Rest wird entweder als Tierfutter oder zur Energieproduktion in der Biogasanlage verwendet.
Auf den modernen Anlagen im Fruchtverarbeitungszentrum in Sulgen werden die Äpfel zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet.