Der Duft nach Holunderblüten über unseren rund 1600 Holunderbäumen ist bereits wieder verflogen. Auf unserem eigenen Biobetrieb sowie bei unseren Vertragsholunderbetrieben in der Region ist die Ernte der Dolden mit den üppigen Blütenständen abgeschlossen. Unsere fleissigen Helfer um «Seniorchef» Bruno Schenk pflückten sie von Hand. Zehn Dolden wiegen etwa ein Kilo. Rund 1000 Kilogramm pro Hektare kommen so zusammen. Das Zeitfenster für die Ernte ist klein und beläuft sich jeweils auf zwei bis drei Wochen. Noch am gleichen Tag werden die frisch geernteten Blüten in die Weinkellerei Paul Gasser AG transportiert, wo sie seit vielen Jahren fachgerecht weiterverarbeitet werden. In Wasser eingelegt und ausgepresst entsteht schliesslich das edle Extrakt, welches nicht nur zu unserem bekannten Sirup oder dem beliebten Apéro-Getränk «Holunderblüten-Traum» verarbeitet wird, sondern auch viele andere Getränke mit seinem typischen Aroma versetzt.
Kirschessigfliege befällt Beeren
Das Tolle am Holunder ist, dass im Herbst eine zweite Ernte möglich ist: Die nicht geernteten Blüten reifen nämlich zu dunkelblauen Beeren heran. Der ausgepresste Saft ist eine wahre Vitaminbombe. Allerdings muss er unbedingt zuerst erwärmt werden, weil er roh leicht giftig ist. Leider spielt Mutter Natur nicht mehr so gut mit. Die auf der Ferne eingewanderte Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) macht sich seit ein paar Jahren in der Schweiz leider über allerlei Früchte her, darunter auch die Holunderbeeren. Einmal angeknabbert, werden diese ungeniessbar. Die Bekämpfung des Insekts ist gerade im biologischen Anbau aufwändig und teuer. Deshalb hat die Bedeutung der Beeren für die Verarbeitung bei der Holderhof Produkte AG etwas abgenommen. Was übrig bleibt, wird aber immer noch beispielsweise in unserem Holunderbeerensirup mit Honig verwendet.
